14 internationale Künstler bringen kreative Ideen und Farbe in Einbecks Innenstadt

Street-Art-Künstler aus ganz Deutschland, Holland und sogar Südafrika kamen nach Einbeck und waren an insgesamt elf Art-Spots tätig und verschönerten die Einbecker Innenstadt mit verschiedenster Street-Art.

Die künstlerische Leitung hatte seit diesem Jahr der Graffiti-Künstler Patrik Wolters alias BeNeR1. Er lud neben den Künstlern, die die letzten Jahre schon dabei waren, auch noch einige neue Künstler ein und schaffte es den Südafrikaner Kevin Schiffer (Nausea) und den bekannten Künstler Philipp Jordan (Teddies in Space) aus Utrecht, Holland für die SAM zu gewinnen. Die weiteren Künstler in diesem Jahr waren: KOarts, Norm, unikat-colors, COKEone, BeNeR1, Hoker, Gosp, Scek, Artmond, Kartel, Oldhaus und BET. Mehr über die Künstler erfahrt ihr auf der Artists-Seite.

Die Künstler arbeiteten alle ohne Gage und die über 1500 Sprühdosen wurden dank unserer Sponsoren ermöglicht. An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer die SAM nicht umzusetzen wäre. Das Logo der Street-Art Meile wird jedes Jahr von einem der Künstler neu designt. Dieses Jahr war es Gosp aus Hamburg der sich für das Logo verantwortlich zeigte.

Das FinE (das Festival in Einbeck) war auch dieses Jahr wieder unser Partner und so gab es an diesem sonnigen Wochenende eine Menge zu entdecken für jung und alt in der Einbecker Innenstadt. Es war wieder möglich die Art-Spots der Street-Art-Meile mit ihren vielen Künstlern per Segway entdecken zu können und in kleineren Gruppen die gesamte Meile abzufahren. Viele Zuschauer erkundeten die Strecke aber auch zu Fuß.

Ein besonderes Event in diesem Jahr war die Live-Painting Aktion mit Phillip Jordan alias „Teddies in Space“. Er malte die skurrilsten Wünsche der Passanten in der Fußgängerzone der Einbecker Altstadt und das Event wurde dabei über facebook live in die ganze Welt übertragen. Die Einbecker waren zunächst noch etwas schüchtern, aber es fanden sich dank der Moderation von Martin Keil (Kurator der SAM), doch immer wieder kreative und spontane Ideen, die innerhalb kürzester Zeit von Phillip mit dem Stift umgesetzt wurden.

Auch die Art-Spots waren wieder vielfältig und mehr als je zuvor. An insgesamt elf Plätzen in der Einbecker Innenstadt wurde gemalt.

Die Grundschule Pestalozzi wurde 2015 bereits von SCEK mit einem Fisch gestaltet, der vielen Kindern und Anwohnern ans Herz gewachsen war. Nun ist Teil der Street-Art eben auch die Vergänglichkeit und so entschied das Team von YoungArt diesen Spot neu gestalten zu lassen. Der eben bereits erwähnte Künstler Philipp Jordan „Teddies in Space“ aus Utrecht in Holland wurde dafür aufgrund seines fröhlichen Stils ausgewählt. Er ist auch sehr bekannt durch seine diversen PodCasts („Fatboys run“, „Happy Day Podcast“, „celluleute“) mit mehr als 500.000 Hörern. Sein phantasievolles Gemälde mit einer Art Flugzeug ist ein toller Nachfolger für den Fisch.

Das neu gebaute Haus der Jugend wurde uns von der Stadt Einbeck zur Verfügung gestellt und die Künstler Kartel aus Hildesheim und COKEone aus Wuppertal nahmen sich diesem Projekt mit vollem Einsatz an. Die beiden schlugen selbst vor, das gesamte Gebäude zu gestalten. Dafür nahmen sie sich extra eine Woche Urlaub und erarbeiteten gemeinsam ein Konzept. Von Mittwoch an bis Sonntag Nachmittag bemalten sie drei der vier großen Seiten des Gebäudes.

Der Hamburger SCEK ist quasi ein SAM-Urgestein, da er bereits seit der ersten SAM 2014 in Einbeck künstlerisch tätig ist. Durch seinen einzigartigen Stil, sind die Kunstwerke von ihm in Einbeck nicht nur präsent, sondern man erkennt seine Handschrift sofort. Der Besitzer des Gebäudes von Fairpack an der Ivenstr. wollte genau diesen Stil haben und war sehr hilfsbereit.

Der Giebel eines Wohngebäudes am Langen Wall war bereits seit vielen Jahren mit farbigen Dreiecken bemalt. Die Einbecker Wohnungsbaugesellschaft hatte Interesse an einer Zusammenarbeit mit YoungArt und so kam dieser Spot zustande. Als Künstler war René Schneider aus Remscheid eingeladen und er entwickelte sein Werk auf Grundlage der bisherigen Gestaltung mit den Dreiecken. Eine raffinierte Idee, die es ihm überhaupt erst ermöglichte eine so große Fläche in 3 Tagen alleine zu gestalten. Leider wurde aufgrund technischer Probleme mit dem Steiger nicht so viel gemalt wie geplant. Neben dem Spot wurde am Samstagnachmittag ein Comic-Zeichnen-Workshop angeboten.

Auf den Tiedexer Höfen und dem Innenhof der Inklusions-WG masch24 waren mehrere Künstler am Werk. Den unterschiedlich großen und teils verwinkelten Wänden auf dem masch24-Hof nahm sich Oldhaus aus Mönchengladbach an. Er war zunächst nicht begeistert über die Flächen, nahm aber die Herausforderung an und schuf ein tolles Werk. BET aus Hamburg malte sein Werk von 2015 auf dem Balkon der WG  über. Der Mönchengladbacher Hoker war nach Absage spontan doch noch gekommen und hatte eigentlich nur erwartet als Zuschauer vorbeizukommen. Doch zwei Wände wurden spontan von Anwohnern zur Verfügung gestellt.

An der OpenAir Galerie malten der Südafrikaner Nausea und BeNeR aus Hannover. Die beiden kannten sich schon lange von diversen Projekten in Südafrika und Deutschland und sind auch in einer Graffiti Crew, der „eNViouS Crew“. BeNeR hat in seiner Kindheit in Südafrika gelebt und so verbindet beide eine besondere Liebe zu Südafrika. So kamen sie mit einem Konzept nach Einbeck, welches ihre Graffiti-Wurzeln und die Liebe zur afrikanischen Tierwelt aufgreift.

Der Sprinter des Haus der Jugend wurde vor einigen Jahren schon mal in Hamburg von einigen Sprayern bemalt und sollte dieses Jahr einen neuen Anstrich bekommen. Dafür waren KOarts aus Hannover und der bereits erwähnte Hoker vorgesehen. Nach dem dieser leider absagte und es auch noch diverse Probleme bei der Vorbehandlung des Sprinters aufkamen, war der Zeitplan von KOarts nicht mehr zu stemmen. Das Kunstwerk ist nicht fertig geworden und nicht ansatzweise wie geplant umgesetzt worden. Der Künstler musste zusätzlich aufgrund einer Demo in der Innenstadt seinen Spot räumen in die Tiedexer Höfe ausweichen. Sonntag Nachmittag regnete es dann auch noch, so dass ihm wirklich nichts erspart blieb und er das ganze Desaster nur noch mit Humor nehmen konnte.

Der Bauzaun an der Langen Brücke war schon mehrfach Teil der SAM und die Stadt wollte unbedingt ein neues Werk mit Bezug zur Partnerstadt Einbecks in Frankreich. Der Künstler Gosp aus Hamburg hatte vor 2 Jahren bereits den Zaun neu gestaltet und so fragten wir ob er die schwierige Aufgabe das Thema der Städtefreundschaft wieder aufzunehmen.Er schuf ein tolles Bild mit symbolischen Farben und Motiven.

Einer der größten Spots und sicher der prominenteste war der Giebel des Hauses Lange Brücke 9-11. Der Mönchengladbacher NORM „abARTig“ malte hier in einer Art grauen Passepartout eine riesige fotorealistische Hand mit einem pinken Vogel darauf. Die Reaktionen der Leute in der Fußgängerzone waren teil extrem (positiv). Auch hier gab es Probleme mit dem Steiger, denn dieser passte nur mit vielen Rangiermanövern in die Lücke zwischen den Gebäuden und diese Hindernisse führten zu mehreren Nachtschichten von Norm.

Alles in allem war die StreetArt-Meile größer denn je und wir, das Orga-Team um YoungArt in Einbeck, sind sehr happy mit dem Ergebnis. Das Feedback war ausnahmslos positiv und wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr. Ein Riesen Dank geht an alle Sponsoren und die vielen freiwilligen Helfer.

Mehr Fotos findet ihr auf der StreetArt-Meile 2016 Seite.