Steinhaus
Das Steinerne Haus an der Nordseite des Marktplatzes war eines der wenigen mittelalterlichen steinernen Bürgerhäuser in Einbeck (heute steht hier das Gebäude 23/23a). Der begüterte Patrizier Hans de Junge baute 1317 an dieser Stelle auf einem großen Grundstück ein Haus von neuem auf. In einer Urkunde aus dem Jahr 1329 wird von diesem Gebäude erstmals vom Steinernen Haus gesprochen. 1424 teilt ein Enkel gemeinsam mit Dietrich von Dassel das Steinhaus in zwei Häuser. Nachdem die Familie von Junge im 15. Jahrhundert im Mannesstamm ausgestorben war, fiel das Haus an die Familie von Dassel. 1460 wurde im Osten durch das Haus ein öffentlicher Torweg, die Neue Straße, angelegt (heute Pfänderwinkel), ein Zugang vom Marktplatz zu den vielen von Dasselschen Buden auf dem großen, hinteren Grundstücksbereich und zur Judenstraße.
Beim großen Stadtbrand 1540 ist auch dieses Haus abgebrannt, bis auf die Fundamente und die steinernen Brandmauern. Da die Besitzer aus der Familie von Dassel inzwischen in Lüneburg wohnten, wurde das Haus und die Buden von ihnen erst im Jahre 1600, nach mehrfachem Drängen der Stadt, wieder aufgebaut. Es war ein einziges großes, hohes Haus mit einem Gewölbekeller, einem Untergeschoss aus meterdicken Bruchsteinen bzw. Quadern und zwei Obergeschossen aus Eichenfachwerk. Auffallend waren das rundbogige Fenster im Untergeschoss und das spitzbogige Durchfahrtstor mit Rahmungen aus Sandstein. Das Haus blieb bis 1803 im Besitz der Familie von Dassel, die das Haus überwiegend vermieteten. Der neue Eigentümer, der Einbecker Kaufmann Wilhelm Krome betrieb ab 1866 darin eine mechanische Weberei. Am 6. August 1906 brach im Betrieb ein Brand aus, dem das Kromesche Haus zum Opfer fiel. Die Brandmauern verhinderten ein Übergreifen auf die Nachbarhäuser. Die Ruine kaufte ein Maurermeister, der 1911 das heutige Steinhaus errichtete. (Quelle: Wikipedia)