IGS im Cestnikhaus – Kunst verbindet Gegenwart und Geschichte

Die Schülerinnen und Schüler der IGS Klasse 5a begaben sich, unter der Leitung von Martha Görth, kürzlich auf eine spannende Entdeckungsreise in das Leben und Werk des Einbecker Künstlers Franz Cestnik. Viele Male waren Schulklassen zu Gast im Geburtshaus des Künstlers und inzwischen steht ein vertieftes Kunstprojekt für die IGS Schülerinnen und Schüler auf dem Programm, das lokale Kunstgeschichte lebendig werden lässt: mit Radierungen und Holzschnitt-Technik nicht nur zum Anschauen, sondern zum eigenhändigen Ausprobieren im Unterricht.

Diese Techniken ermöglichen den Schüler*innen nicht nur einen Einblick in Cestniks Methoden, sondern fordern sie heraus, sich gestalterisch auszudrücken und zu entdecken, wie Material, Werkzeug und persönlicher Zugriff zusammenwirken. Rainer Cestnik, der Sohn des Künstlers, erläuterte die Unterschiede der Techniken. Eine Radierung eignet sich zum Beispiel Emotion und Stimmung darzustellen, weil es eine feine Technik ist. Beim Holzschnitt bewirken starke Konturen oft eine dramatische Wirkung die das Sujet intensiv wirken lassen. Viele spannende Fragen und Interesse an den Motiven sowie dem Leben Cestniks begleiteten den Besuch.

2021 wurde von den Konzert-  & Kulturfreunden Einbeck e.V. in Einbeck das Cestnik-Jahr rund um den 100. Geburtstag des Künstlers zelebriert, in dem viele Schulen und Initiativen eingebunden wurden. Unter dem Motto „Cestnik kennt jeder!“ wurden zahlreiche Projekte und Ausstellungen ins Leben gerufen die das Team weiterhin lebendig halten möchte und junge Menschen dazu einlädt sich mit der Kunst Cestniks zu beschäftigen. Im Geburtshaus Wolperstraße 25 wurde eine Dauerausstellung eingerichtet, die interessante Exponate und biographische Hintergründe zeigt sowie die künstlerischen Entwicklungslinien sichtbar macht. Diese Ausstellung soll mit Hilfe junger Kunstinteressierten interaktiver und immersiver werden. „Wir haben so viele gemeinsame Ideen und ich hoffe, dass wir nach und nach alles umsetzen können.“ So Patricia Keil von der KinderkunstInititative YoungART.

Durch die Verbindung von lokal verankerter Kunstgeschichte (Geburtshaus im Denkmal, Einbeck als Heimatstadt, das Cestnik-Jahr als Aufhänger) mit eigenem schöpferischem Tun wird Kunst für die jungen Menschen greifbar. Sie erleben, dass Kunst kein abstraktes Fach ist, sondern mit Biografie, Technik, Emotion und Interpretation zu tun hat. Problematische Phasen im Leben eines Künstlers – etwa der Verlust des Auges – zeigen, wie künstlerischer Ausdruck auch im Überwinden von Hindernissen liegen kann.

Die Klasse plant, ihre Projektidee die noch in den Kinderschuhen steckt in die Dauerausstellung Cestniks zu intergrieren.– und so einen Beginn zu setzen, Cestniks Kunst weiter in der Schulgemeinschaft sichtbar zu machen und die Kunst interaktiver zu gestalten. Näheres zum Künstler www.franz-cestnik.de